» Amandine Beyer
Violine
Biographie
Amandine Beyer studiert Violine am Pariser Konservatorium und anschließend an der Schola Cantorum in Basel, in der Klasse von Chiara Banchini. Hier wird sie auch von Christophe Coin, Hopkinson Smith und Pedro Memelsdorff unterrichtet. 2001 gewinnt sie den ersten Preis beim Antonio-Vivaldi-Wettbewerb in Turin.
Seitdem gibt Amandine Beyer auf der ganzen Welt als gefragte Solistin Konzerte (Philharmonie de Paris, Carnegie Hall New York, Wigmore Hall London, Bozar Brüssel, Oji Hall Tokio, etc.). Regelmäßig wird sie als Solistin und Konzertmeisterin weltweit von namhaften Orchestern eingeladen. So arbeitet sie insbesondere mit dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Arion Orchestra of Montreal, dem European Union Baroque Orchestra, dem Tafelmusik Baroque Orchestra Toronto, mit Les Siècles, dem Collegium Vocale Gent von Philippe Herreweghe, dem Ensemble 415 von Chiara Banchini, dem Finnish Baroque Orchestra, u.v.m. zusammen.
Gleichzeitig widmet sie sich mit Partnern wie Pierre Hantaï, Kristian Bezuidenhout oder Andreas Staier der Kammermusik. Hier reicht das Programm, vom barocken bis hin zum romantischen Repertoire, hierbei besonders zu Schubert und Beethoven. 2015 gründet sie das Kitgut Quartet, ein Streichquartett auf historischen Instrumenten. 2019 erscheint ihr erstes Album „Tis too late to be wise“ bei Harmonia Mundi welches sich Haydn und England widmet, sowie Werken von Purcell und Locke. Die Einspielung wird international gelobt und ist der erste Teil eines neuen Blicks auf die Entstehung des Quartetts in Europa.
2011 nimmt Amandine Beyer J.S. Bachs Partiten und Sonaten (Zig-Zag Territoires/Outhere Music) auf, die von Presse und Publikum gleichermaßen hoch gelobt werden. Später entstand in Zusammenarbeit mit Anne Teresa de Keersmaeker (Tanzkompanie Rosas) das Projekt Partita 2. Nach fünf Auftritten im Cour d'Honneur des Palais des Papes in Avignon, die das Festival IN (Theater-, Tanz- und Gesangsfestival) abschließen, unternehmen sie eine internationale Tournee mit mehr als sechzig Auftritten weltweit.
2006 gründet Amandine Beyer ihr eigenes Ensemble Gli Incogniti, mit dem sie sich der Instrumentalmusik von Bach, Vivaldi, Corelli, Pachelbel, Matteis, Couperin, CPE Bach, Haydn, Mozart, etc. widmet. Gli Incogniti treten regelmäßig bei zahlreichen Festivals und in den bekanntesten Konzertsälen in Frankreich und weltweit auf (Philharmonie de Paris, Théâtre des Champs-Elysées, Arsenal de Metz, Opernhaus von Bordeaux, Boston Festival, Wigmore Hall, Concertgebouw Brügge, Philharmonie du Luxembourg, etc.). Auch in Deutschland ist das Ensemble regelmäßig bei renommierten Veranstaltern wie NDR Das Alte Werk, Tage Alter Musik Regensburg, Musikfestspiele Potsdam Sanssouci, Händel-Festspiele Halle, Weimarer Bach-Biennale, Philharmonie Essen, Neumarkter Konzertfreunde, Bachfest Leipzig (Amandine Beyer als Artist in Residence 2022), MDR Musiksommer, oder Markgräfliches Opernhaus Bayreuth u.v.m. zu Gast.
2008 erscheint Gli Incognitis Referenzaufnahme von Vivaldis Vier Jahreszeiten, mit welcher sich das Ensemble der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Seitdem hat das Ensemble eine vielfältige und einhellig gelobte Diskographie vorgelegt die wiederholt mit renommierten Auszeichnungen bedacht wurde (Diapason d’Or, Choc de l’année, Gramophone Editor's Choice, 4F de Télérama, etc.). Zu ihren weiteren Aufnahmen zählen u.a. Vivaldis Doppelkonzerte mit Giuliano Carmignola (2016, Harmonia Mundi). Nach der ersten Zusammenarbeit mit Rosas und Anne Teresa de Keersmaecker führt die neue Choreographie Amandine Beyer 2018 gemeinsam mit Gli Incogniti zu Bachs Brandenburgischen Konzerten, mit welcher sie an der Pariser Oper, La Monnaie in Brüssel, Berlin, New York, Luxemburg u.v.m. gastieren. Eine erneute Zusammenarbeit beginnt 2022 mit Bibers Mysteriensonaten.
2010 folgt Amandine Beyer Chiara Banchini an der Schola Cantorum in Basel als Professorin nach. Aus Leidenschaft für die Musikvermittlung gründet sie 2017 mit Gli Incogniti eine Akademie für Kammermusik und Körperarbeit.
Wer Vivaldis Konzerte spielen will, muss allerdings mehr können, als schnell, hoch und brillant zu geigen. Gerade in den langsamen Sätzen (…) gilt es, Melodie und Verzierungen überhaupt erst zu gestalten. Nicht umsonst heißen einige davon: Fantasie. Die französische Barockgeigerin Amandine Beyer besitzt von all dem Geforderten genug. Ihre Technik ist brillant, ihre stilistische Kompetenz ausgezeichnet, ihr Fingerspitzengefühl – auf dem Griffbrett und geschmacklich – perfekt ausgeprägt. (…) Amandine Beyer und Gli Incogniti veranstalten mal wieder ein großes barockes Musikfest!
„Teatro alla Moda“, BR
Musizierlust, ausgefeilte Technik und Interpretationsfinesse trafen an diesem Abend bei Gli Incogniti wunderbar aufeinander. So wurde das Konzert die reinste Wonne. Vollkommen einheitlich und wie aus einem Guss kam das delikate Zusammenspiel des Ensembles (…) daher. Mit der intimen Form des Musizierens waren die Zuhörer im Palmensaal ganz nah an den Interpreten und konnten die Musik intensiv aufnehmen. (…)
Die Farbigkeit der Barockmusik wurde in besonderer Weise lebendig. Edel und fein, teilweise so filigran und duftig wie gesponnen, bleibt das Ensemble auch bei jagendem Tempo bewundernswert geschlossen und schwerelos.
Potsdamer Neueste Nachrichten
Meditativ-Gelassenes wechselte ab mit dissonanten Klängen von fast lustvollem Schmerz.
Das alles spielten die Musiker in einem Gestus großer Natürlichkeit. Stets ließ Beyer den Klang ihrer Geige frei strömen, fand immer eine noch zartere, noch innigere Wendung.
Hamburger Abendblatt
Hier ist jede musikalische Redewendung einwandfrei ausformuliert – die kleinsten Schattierungen sind herausgearbeitet. Besonders schön ist das in den langsamen Sätzen zu erleben. Das Tutti des Kammerorchesters erscheint als geschlossene Einheit, ein gemeinsamer Atem ist zu spüren, das kommt aus einem Guss. Und daraus erwachsen dann die Solopassagen. Das klingt nicht nach aufgesetzter Dekoration, sondern die beiden Stimmen erheben sich organisch aus der Klangwelt des Gemeinsamen.
„Per due violini“, rbb Kulturradio
Aus jeder Note der Violin-Hexenmeister Beyer und Carmignola spricht ihre Freude am gemeinsamen Spiel, am kontemplativen Innehalten ebenso wie am musizierenden Schlagabtausch. Eine Freude, die auch auf das fulminant und geistreich aufspielende zehnköpfige Orchester Gli Incogniti - zu deutsch: Die Unerkannten/Die Unbekannten - abfärbt.
„Per due violini“, BR Klassik
Nicht allein die perfekte Homogenität des Ensembles und das vollkommene Gespür der Musikerinnen und Musiker für die Spannungsbögen der reizenden Melodielinien führen zum nachhaltigen Vermittlungs-Erfolg. Auch wartet man immer wieder mit kleinen Überraschungen auf: Mal wird im Continuo pizzicato gespielt, mal übernimmt das Cembalo streckenweise auch den Diskant im Austausch mit den Streichinstrumenten. Barocke Unterhaltungsmusik kann nicht schöner sein.
„Un orage d’avril“, Crescendo
Konzerttermine
23.07.2024
Herrenchiemsee Festspiele
Vivaldi, Il mondo al rovescio
16.11.2024
Neumarkter Konzertfreunde
J.S. Bach “Non sei solo”